Das Bild ist noch frisch, wie Oma vor zwei Jahren auf die
Strasse läuft, - nur in Strumpfhosen, bei –2 Grad. So was wird vermutlich nicht mehr passieren. Sie wohnt jetzt
bei ihrer Tochter und dem Schwiegersohn. Einer muss immer bei ihr sein. Rund um
die Uhr, - sieben Tage die Woche.
Bei der 78-jährigen Grete wurde Demenz diagnostiziert.
Manchmal fühlt sie sich wie aussortiert, sagt sie. Und die Tochter? Sehnt
sich nach Ruhe und wär gern mal wieder allein mit ihrem Mann.
Vom 1. Demenzgipfel vor ein paar Wochen haben die drei
vermutlich nichts mitbekommen.Dabei soll es um eine bessere Zukunft gehen, für
Demenzkranke und ihre Familien.Die Zahlen, die dort vor Gesundheitspolitikern,
Wissenschaftlern und Pharmaindustrievertretern liegen, sind drastisch.
Mindestens 35 Millionen Menschen leiden weltweit an Demenz. In Deutschland sind es inzwischen 1,4 Millionen. Vor allem
in Entwicklungs- und wirtschaftlich schwachen Ländern hat die Zahl der Menschen
mit Demenzerkrankung erschreckend zugenommen. Die Gesundheitssysteme sind nicht
im geringsten auf diese schnelle Zunahme der Erkrankten und die Bedürfnisse
dahinter eingestellt. Vor allem die alternde Gesellschaft soll Hauptursache für
den Anstieg sein. Obwohl Wissenschaftler intensiv forschen, ist Demenz immer
noch weitgehend unverstanden und deshalb auch erst mal kein Heilmittel zu
erwarten.
Im Hinblick auf diese Aussichten, haben sich die G8 Staaten
auf einen gemeinsamen Aktionsplan bis zum Jahr 2025 geeinigt. In Zukunft soll
mehr Geld in die Erforschung der Krankheit fließen und noch mehr Studien
vorangetrieben werden. Die Länder wollen „alles“ dafür tun, um eine wirksame
Therapie zu entwickeln.
Dass dringend Konzepte her müssen, die eine Verbesserung der Versorgung von Demenzkranken und ihren Angehörigen möglich machen, auch darüber waren sich die G8-Staaten am Mittwoch einig. „Patienten und ihre Angehörigen werden bei unserer Arbeit im Mittelpunkt stehen", verspricht der Initiator des Gipfels, der britische Premierminister Cameron.
Es ist fraglich, ob Grete und ihrer Tochter die Umsetzung der großen Pläne des G8 Gipfels
zugute kommen wird. Klar ist: die Pflege eines Demenzkranken ist
anspruchsvoll. Immer mehr Pflegeheime bieten auf Demenzpatienten zugeschnittene Wohnbereiche und
Betreuungsangebote. Tendenz steigend.
(pt)
Erfahren Sie mehr zum Thema Demenz auf unseren Ratgeber-Seiten unter: http://www.seniorplace.de/demenz.html#punkt5
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