Montag, 24. Februar 2014

Zu alt für einen Kredit?

Eleonore ist 72, fühlt sich immer noch recht fit und hat in ihrem Alter natürlich schon so einiges erlebt und gesehen. Aber nach dem Gespräch heute, mit einem Berater bei ihrer Hausbank, muss sie sich erst mal hinsetzen. „Zu alt für einen Kredit“, hat der junge Herr im Anzug ihr vor einer halben Stunde knallhart in`s Gesicht gesagt. Dabei wollte die Rentnerin nur einen neuen Kühlschrank bezahlen und dafür einen Kredit in Höhe von 700 Euro aufnehmen. In drei Monatsraten hätte sie das Darlehen abbezahlen  können, so ihre eigne Kalkulation. Eleonore wird sich das Geld jetzt von ihrer Schwester leihen.
Ein Kühlschrank gehört immerhin nicht zu den unmöglichen Finanzierungen. Allerdings, wenn die Banken  da schon einen Kredit ablehnen, wie soll dann erst ein selbstbestimmtes Alltagsleben durch altersgerechten Wohnungsumbau finanziert werden?  Viele Senioren und ihre Familien können sich den Umbau nicht leisten. Und die Hausbank?  Drückt leider nicht wirklich ein Auge zu. Und das, obwohl ältere Kunden nachweislich weniger Probleme mit der Kreditrückzahlung haben. Es droht keine Arbeitslosigkeit, - im Gegenteil, die Rente kommt regelmäßig. Außerdem sind oftmals Sicherheiten vorhanden. Und trotzdem gelten ältere Menschen als weniger kreditwürdig.
Für die Geldhäuser haben Senioren so was wie eine Bonität mit Verfallsdatum. So genau sagt das keine Bank, aber die Befürchtung, dass der Kunde verstirbt, ehe er seine Schulden zurückzahlen kann, scheint allgegenwärtig. Doch sobald sich Banken quer stellen, sollen Senioren klare Grenzen ziehen und "keinesfalls ihr gesamtes Vermögen in die Finanzierung stecken, selbst wenn die Institute das verlangen", rät Experte Max Herbst aus Frankfurt am Main. Viel Eigenkapital verringere zwar die monatliche Belastung. "Aber was geschieht, wenn Geld für Kuren oder Krankenhausaufenthalt nötig ist", meint Herbst.
Die Hindernisse sind groß, und doch gibt es verschiedene Möglichkeiten die Mittel für einen altersgerechten Umbau zu bekommen oder aufzustocken. Zum Beispiel durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW. Mit ihr ist der größte Kredit für „altersgerechten Umbau“ möglich. Wer die Umbaumaßnahmen glaubwürdig darlegen kann, kann auf ein Darlehen bis zu 50.000,- Euro hoffen. Eine weitere Hilfe können die Pflegekassen sein, zumindest wenn es um eine Förderung geht. Für wen eine Pflegestufe eingetragen ist, der kann bei seiner Pflegekasse einen Zuschuss für das barrierefreie Zuhause beantragen. Der Höchstsatz beträgt 2.557,- Euro. Wichtig zu wissen, ist vor allem, dass man die Förderung beantragen muss, bevor mit den Umbauarbeiten begonnen wird.
Es empfiehlt sich in jedem Fall die Meinung eines Sachverständigen einzuholen, der sich die betreffenden Wohnräume anguckt und berät. Die Pflegekassen sind gesetzlich verpflichtet, zu diesem Thema Auskunft zu geben. Ausführlichere Informationen zu der Finanzierung von barrierefreiem Wohnen finden Sie bei der Seniorplace-Ratgeberseite unter http://www.seniorplace.de/barrierefreies-wohnen.html.
(pt)

Mittwoch, 19. Februar 2014

Pflegestufe beantragen - so gehen Sie vor

Eine Pflegebedürftigkeit liegt vor, wenn eine Person aufgrund von Behinderung oder Krankheit den Alltag nicht dauerhaft selbstständig bewältigen kann. Seit 1996 kann man Leistungen aus der Pflegeversicherung beantragen! Die Pflegekasse oder Pflegeversicherung ist an die bestehende Krankenversicherung jedes Antragstellers gekoppelt.

Je nachdem, in welchem Umfang Betroffene Hilfestellung bei der Grundpflege, d. h. bei der täglichen Körperpflege, beim Ankleiden, bei der Nahrungsaufnahme oder bei Toilettengängen, benötigen, wird der Grad der Pflegebedürftigkeit in drei Pflegestufen unterteilt. Der Aufwand an Minuten pro Tag ist entscheidend für Ihren Anspruch auf Pflegesachleistung durch die Pflegekasse. Auf unseren Ratgeberseiten unter http://www.seniorplace.de/pflegestufen.html  erfahren Sie genaueres zu den einzelnen Pflegestufen und können mit unserem praktischen Pflegestufenrechner die voraussichtliche Pflegestufe für Sie oder pflegebedürftige Angehörige errechnen.

Nutzen Sie das unter folgendem Link aufgeführte Formular für Ihren Pflegestufenantrag:
http://www.seniorplace.de/downloads/AntragPflegeversicherung.pdf

Donnerstag, 13. Februar 2014

Händchen halten im Pflegeheim

Die Aussicht von der Bank in den Park ist plötzlich viel schöner. Das Essen am Wohngruppentisch schmeckt besser. Und es gibt wieder einen Grund morgens aufzustehen und sich auf den bevorstehenden Tag zu freuen. Maria ist frisch verliebt! Sie spürt die Schmetterlinge im Bauch und ist aufgeregt, wenn Franz zur Tür reinkommt. Maria ist vor kurzem 85 geworden! Ihr schönster Geburtstag seit vielen Jahren. Weil Franz dabei war. Und weil Franz ihr so tief in die Augen geschaut hat an diesem Tag und gesagt hat, dass er sie „lieb hat.“

Thea, Marias Tochter, hat das alte junge Paar skeptisch beäugt. Sie kann immer noch nicht glauben, dass ihre Mutter hier im Altenheim noch mal eine neue große Liebe gefunden haben soll. Jetzt, nachdem Theas Vater schon über 10 Jahre nicht mehr lebt. Die Reaktion von Tochter Thea ist gar nicht unüblich unter Angehörigen, - denn geht man von alten Rollenklischees aus, ist eine neue Liebe im Alter oder sogar im Pflegeheim nicht wirklich vorgesehen. Kinder empfinden das „Anbandeln“ mit einem neuen Partner häufig erst mal als Verrat an dem verstorbenen Elternteil.

„In dem Alter macht man so was nicht!“

Und auch andere Heimbewohner schütteln hier und da die Köpfe, wenn unter ihnen plötzlich ein frischverliebtes Paar am Tisch sitzt und miteinander „turtelt.“  „In dem Alter macht man so was nicht!“, -wird dann mal gerne hinter den Rücken der frisch Verliebten getuschelt. Doch das sind die kleinen Startschwierigkeiten, die eine Liebe im Alter und im Pflegeheim mit sich bringen kann.
Denn ansonsten kann es nicht schöner sein, als die verbleibende Zeit das Leben mit einem Menschen zu verbringen, der einen noch mal richtig glücklich macht. „Liebe ist immer schön, aber sich im Alter neu zu verlieben, ist absolut großartig und ein echter Jungbrunnen“, sagt Christine Sowinski, Pflegeexpertin beim Kuratorium Deutsche Altershilfe. „Es kommt häufiger vor, als man denkt, dass sich alte Menschen im Pflegeheim verlieben. Je aufgeschlossener eine Einrichtung sei, umso eher entwickeln sich auch zwischen Senioren noch Frühlingsgefühle.“

Glücksgefühle wirken im Alter wie ein Jungbrunnen!

Die Erfahrung zeigt, dass die Pärchen zusammen sehr viel aktiver sind, dass sie sich umeinander kümmern und durch die neuen Glücksgefühle auch mit anderen Bewohnern vermehrt neue Freundschaften knüpfen. So kann ein frisch verliebtes Paar eine ganze Wohngruppe motivieren. Ganz abgesehen davon, dass depressive Verstimmungen und Einsamkeitsgefühle verschwinden, wenn man noch mal ein neues Glück findet.
Marias Tochter Thea fällt zumindest positiv auf, dass ihre Mutter schon lange nicht gejammert hat, dass sie öfter zu Besuch kommen soll. Die frisch verliebte Maria hat auch mit über 80 noch das recht auf neues Glück. Und das heißt nicht, dass der alte, verstorbene Partner, vergessen wird. Das hat Maria neulich sanft aber bestimmt ihrer Tochter erklärt. Maria freut sich jetzt auf den bevorstehenden Frühling mit Franz. Endlich ist die Gegenwart wieder interessanter als die Vergangenheit. Die beiden wollen viel draußen sein, in der Natur, Eis essen gehen und Ausflüge machen. So wie alle Frischverliebten.
(pt)


Mittwoch, 12. Februar 2014

BGH Urteil Elternunterhalt für Rabenvater

In einem aktuellen BGH-Urteil muss ein Sohn sich an den Heimkosten für den pflegebedürftigen Vater beteiligen, obwohl über 40 Jahre kein Kontakt zwischen beiden bestand. Der Sohn weigerte sich, 9.000 Heimkosten für den inzwischen verstorbenen Vater zu zahlen. Der Anspruch auf Elternunterhalt sei dennoch nicht verwirkt, entschied in diesem aktuellen Fall der Bundesgerichtshof.

Quelle:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/unterhalt-fuer-eltern-kinder-muessen-laut-bgh-fuer-trotz-kontaktabbruch-zahlen-a-952918.html

Warum Kinder trotz Kontaktabbruch in der Unterhaltspflicht stehen und mehr zum Elterunterhalt erfahren Sie auf unseren Ratgeberseiten unter: http://www.seniorplace.de/elternunterhalt.html

Mittwoch, 5. Februar 2014

Älter werden in einem fremden Land - worauf muss sich die Altenpflege einstellen?

Hüseyin Aktas hat wieder angefangen zu lächeln. Jetzt ,wo im Fernsehen türkische Volksmusik läuft. Jetzt, wo er wieder sprechen kann. Weil die Pfleger und die anderen Bewohner seine Sprache verstehen.
Hüseyin Aktas hat  Deutsch sprechen verlernt in den letzten Jahren. Das passiert  den meisten Demenzkranken. Sie vergessen jede Sprache außer ihrer Muttersprache. Hüseyin lebt schon seit ein paar Jahren im Seniorenheim. Aber jetzt ist er umgezogen. In eine Wohngruppe speziell für Senioren mit Migrationshintergrund.
Hüseyin Aktas gehört  zur ersten Generation der Gastarbeiter in Deutschland, die jetzt alt, krank und pflegebedürftig werden. Den Umgang damit, müssen die meisten Pflegeeinrichtungen, die Betreffenden selber und die Angehörigen erst noch lernen.
Laut  statistischem Bundesamt haben etwa 8% der Pflegebedürftigen in Deutschland einen Migrationshintergrund.

Die Angebote für kulturspezifische und kultursensible Altenpflege sind von Stadt zu Stadt sehr unterschiedlich.  Doch vor allem in den großen Städten gibt es mittlerweile Pflegeheime und -dienste für Senioren mit Migrationshintergrund.
Dort wird z. B. auf die Essgewohnheiten der Bewohner Rücksicht genommen , -und etwa kein Schweinefleisch serviert.  In einigen Einrichtungen gibt es neben christlichen Andachtsräumen muslimische Gebetsräume und freitags betet ein Iman.

Aber von einem Ansturm auf die speziellen Pflegeangebote kann man nicht sprechen. Und das liegt offenbar vor allem daran, dass die Angehörigen nicht wollen, dass ein Familienmitglied von Fremden gepflegt wird. Ein Argument, dass z.B. Elisabeth Römisch, Leiterin des Ehrenfelder Seniorenzentrums in Köln, kennt. „Durch die enge Bindung in den Familien entstehen sehr hohe Erwartungen an die Pflege. In Familien mit türkischem Migrationshintergrund ist der Anspruch an die Betreuung oft so hoch, dass dem kaum eine Einrichtung gerecht werden kann“,   sagt sie.  „Den Beruf Altenpfleger gibt es in der Türkei auch so gar nicht“, sagt Römisch.

Und ein großes Problem ist außerdem die Finanzierung. Die meisten Angehörigen können es sich nicht leisten für das betroffene Familienmitglied professionelle Pflege in Anspruch zu nehmen, und pflegen deshalb zu Hause. Darüber hinaus mangelt es an Informationen über spezielle Pflegeangebote für ältere Migranten. Die Senioren und ihre Familien wissen häufig gar nicht, dass es so etwas überhaupt gibt.
Die Gruppe der älteren Migranten wächst –laut demographischen Statistiken-am schnellsten und Pflegeeinrichtungen stellen sich darauf auch vermehrt ein. Doch es wird es noch einige Zeit dauern, bis die Unsicherheiten auf beiden Seiten ausgeräumt sind und kulturspezifische Altenpflege zum Alltag gehört.

Seniorplace berät Sie gerne bei der Suche nach einem Betreuungsplatz mit kulturspezifischer Pflege in Ihrer Nähe –informieren Sie sich unverbindlich und gebührenfrei unter: 0800.22 80 200.
(pt)