Mittwoch, 11. Dezember 2013

Pflege- und Haushaltshilfen aus Osteuropa

Der Umzug in ein Pflegeheim ist für viele unvorstellbar: im Alter die eigenen vier Wände und die gewohnte Umgebung zu verlassen macht den meisten Menschen große Angst. Viele Familien möchten daher Ihre pflegebedürftigen Angehörigen zu Hause versorgt und betreut wissen, auch wenn sie diese 24-Stunden-Pflege zwischen beruflichen Verpflichtungen und Privatleben schwer meistern können. Gerne holt man sich dafür vermeintlich günstige Unterstützung aus Osteuropa.

Seit Mai 2011 können Pflege- und Haushaltshilfen aus Polen oder der Tschechei ohne Arbeitserlaubnis in Deutschland arbeiten. Für die EU-Beitrittsstaaten Rumänien und Bulgarien gilt diese Reglung ab 1. Januar 2014. In der Regel beziehen die Hilfskräfte ein eigenes Schlafzimmer in der Wohnung des Pflegebedürftigen, helfen bei der Grundpflege, also dem Waschen, Anziehen und Essen, sowie im Haushalt und bieten soziale Beschäftigung an. Es gilt das deutsche Arbeitsrecht mit seinen Regelungen zum Arbeitnehmerschutz. Konkret: die Helferinnen und Helfer haben  feste Arbeitszeiten sowie Anspruch auf Urlaub und Freizeit. Allzu gern werden diese Vorschriften mit Schwarzarbeit oder Scheinselbstständigkeit unterwandert. Jedoch geht der Zoll immer offensiver gegen Schwarzarbeiter in der häuslichen Pflege vor. Dabei machen sich nicht nur die schwarzarbeitenden Hilfskräfte strafbar. Wer Schwarzarbeit in Anspruch nimmt, muss mit einem hohen Bußgeld rechnen und gegebenenfalls Steuern und Sozialabgaben nachbezahlen!

Ein Möglichkeit zur legalen Beschäftigung von Pflege- und Haushaltshilfen ist das sogenannte Arbeitgebermodell: die Familie des Pflegebedürftigen wird zum Arbeitgeber, die Hilfskraft zum Arbeitnehmer. Die Arbeitnehmerpflichten und -rechte sind in einem Arbeitsvetrag festgelegt. Der Arbeitgeber muss die Haushalts- und Pflegehilfe anmelden und Steuern und Sozialversicherungsbeiträge abführen. Die Hilfskraft erhält einen Bruttolohn von mindestens 1.500 Euro pro Monat, Kost und Logie sind in der Regel frei.

Weitere Informationen: http://www.zdf.de/WISO/Wie-Sie-mit-Haushaltshilfen-aus-Osteuropa-die-Pflege-Angeh%C3%B6riger-gut-organisieren-30950024.html

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